Pädiatrische Pneumologie- ein Überblick

Der kindliche Körper befindet sich in einer laufenden Entwicklungsphase und braucht daher je nach Alter im Krankheitsfall ganz andere Behandlungsmethoden als wir Erwachsene. Außerdem leiden Neugeborene, Säuglinge, Kinder und Jugendliche oft unter alterstypischen Störungen und Krankheiten, die den erwachsene Körper nicht betreffen. Daher nimmt die Kinderheilkunde ein großes Forschungsgebiet in der Humanmedizin ein. Eines dieser speziell auf Kinder abgestimmte Spezialgebiet der Medizin ist die pädiatrische Pneumologie, die wir Ihnen hier näher erklären.

Was genau ist pädiatrische Pneumologie?

Der Begriff pädiatrische Pneumologie bezeichnet die Kinderlungenheilkunde und ist ein Spezialgebiet der Kinder- und Jugendmedizin, das sich mit den Erkrankungen der Atemwege und der Atmung befasst. In Zentren oder Abteilungen der pädiatrischen Pneumologie finden Sie Hilfe bei sehr vagen Symptomen wie eines chronischen Hustens oder Luftnot, sowie professionelle Beratung und Therapie bei Asthma bronchiale, wie auch beiernsten Vorfällen und schweren Lungenerkrankungen, die zum Beispiel eine maschinelle Beatmung oder den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine erfordern. Hier werden mithilfe spezieller Ärzte und Therapeuten wirklich alle Krankheiten und Allergien zuverlässig behandelt, die folgende körperlichen Bereiche und Umgebung betreffen:

  • Ohren, die Nase, Nasennebenhöhlen und Umgebung, Rachen und Kehlkopf, die gesamte Luftröhre und Bronchien bis zu den Lungenbläschen. Der Thorax ( Brustkorb) allgemein.

Welche Krankheitsfelder behandelt die Pädiatrische Pneumologie?

Bei folgenden Krankheitsbildern sollten Sie mit Ihrem Nachwuchs einen Lungenspezialisten aufsuchen:

  • allgemeines Asthma bronchiale oder der hausärztliche Verdacht auf Asthma bronchiale.
  • Primäre ziliäre Dyskinesien / Kartagener-Syndrom
  • Angeborene Störungen der Atemwege allgemein (Laryngomalazie, Tracheomalazie) und Missbildungen der Atemwege
  • Wiederkehrende (rezidivierende) Bronchitiden und Lungenentzündungen
  • Pneumonien (Lungenentzündungen)
  • Atemregulationsstörungen (Apnoe-Syndrome)
  • Schnarchen und obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS)
  • Interstitielle Lungenerkrankungen (Taubenzüchterkrankheit, Sarkoidose und viele weitere)
  • Chronische Lungenerkrankungen nach Frühgeburt / bronchopulmonale Dysplasie
  • Cystische Fibrose / Mukoviszidose
  • Tuberkulose
  • unerklärlicher chronischer Husten, Atembeschwerden und Schmerzen im Atmungsapparat.
  • diffuse Thoraxschmerzen
  • Lungenerkrankungen aufgrund einer HIV Infektion

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten bietet die Pädiatrische Pneumologie?

Wie schon erwähnt sind die Kinderlungenärzte für alle Erkrankungen des Kindes zuständig, die die Atemorgane wie Lunge, Luftröhre, Zwerchfell betreffen. Die häufigsten Krankheiten, die der Kinderpneumologe behandelt, sind chronischer Husten, unterentwickelte Lungen nach einer Frühgeburt, Missbildungen des Atemapparates, Asthma und Mukoviszidose. Um während der Diagnostik die richtige Richtung einzuschlagen, wird der Arzt zunächst einmal eine oder mehrere der folgenden generellen Untersuchungen durchführen:

  • Zunächst einmal wird der Arzt Ihr Kind sorgfältig mit dem Stethoskop abhorchen, um zu überprüfen, wo denn genau im Atemapparat Störungen oder Anomalitäten vorhanden sind.
  • Außerdem wird oft eine Lungenfunktionsmessung in der Glaskabine, die sogenannte Bodyplethysmographie, vorgenommen. Hier überprüft der Arzt die allgemeine Lungenfunktion- und Leistung.
  • Die Leistungsdiagnostik wird ebenfalls oft durchgeführt. Hier wird die Lungenfunktion Ihres Kindes bei sportlicher Betätigung, zum Beispiel auf dem Laufband, überwacht. Diese Untersuchungsmethode wird bei Verdacht auf Belastungsasthma und Ergospirometrie durchgeführt.
  • die Provokationstestung zur Allergie-Diagnostik wird bei Verdacht auf Allergien vorgenommen. Hier wird Ihr Kind bewusst, natürlich ohne Risiken, den verdächtigten Allergen ausgesetzt und eine mögliche Reaktion abgewartet.
  • Eine Pulsoxymetriebezeichnet die Messung der Sauerstoffsättigung im Blut und gibt wichtige Hinweise über noch so kleine Fehlfunktionen im Herz-und Lungensystem. Die Messung kann kurz- oder auch langfristig vorgenommen werden.
  • Andere spezielle Untersuchungsverfahren zur Untersuchung des kindlichen Immunsystems, die nicht direkt an der Lunge vorgenommen werden, diese aber betreffen, werden ebenfalls vorgenommen.
  • Zu guter Letzt zählt noch die Lungenspiegelung die Bronchoskopie zu einer der richtungsgebenden Diagnostikverfahren in der Lungenheilkunde. Sie wird in der Regel durchgeführt, wenn der Patient und hartnäckigen Beschwerden leidet und das Abhorchen, sowie das Röntgenbild auffällig waren. Dabei wird ein schmales, biegsames Endoskop vorsichtig durch die Nase oder den Mund durch die Luftröhre bis in die Bronchen geschoben . Diese Untersuchung ist harmlos und schmerzfrei und wird in der Regel ambulant durchgeführt. Natürlich kann Ihr Kind dabei eine Vollnarkose erhalten.
  • Diese Untersuchungsmethoden sind sehr genau und geben dem Arzt erste Hinweise oder sogar schon eine eindeutige Diagnose. Natürlich sind alle Untersuchungen dem Alter Ihres Kindes angepasst. Um Ihrem Kind die maximale körperliche und psychische Sicherheit während der Untersuchungen zu gewährleisten, sind meist ein ganzes Team vor Ort. Bei länger andauernden Untersuchungen, und solche, die eventuell unangenehm werden könnten ,steht immer die Option einer Vollnarkose zur Wahl!
  • Sie können im Verlaufe der Behandlung Ihres Kindes auf Kinderkrankenschwestern, Physiotherapeuten, Psychologen, Ernährungsberater und Asthmaexperten treffen – alles zum Wohl Ihres Kindes.
  • Wenn Sie mit Ihrem Kind zur Behandlung oder Untersuchung ins Krankenhaus müssen, dann achten Sie darauf, dass das Krankenhaus auf die Kinderheilkunde spezialisiert ist oder aber eine spezielle Abteilung für Kinder und Jugendliche besitzt. Auf einer Erwachsenenstation haben Kinder nichts verloren, da sie, wie schon erwähnt, ganz andere Behandlungsmethoden benötigen. Eine Liste mit empfehlenswerten deutschen Kinderkliniken finden Sie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin.

spezielles Therapiekonzept- die Asthmaschulung, was steckt dahinter?

Die Pädiatrische Pneumologie bietet oft eine Asthmaschulung für Kinder und Jugendliche an. Wenn Ihr Kind an Asthma leidet, dann sollten Sie hier aufmerksam weiterlesen.

Welches Ziel hat die Asthmaschulung?

Dieses Therapiekonzpt hat das Ziel, dem Kind mehr Sembstbewusstsein und Selbstständigkeit im Umgang mit dem Asthma zu verleihen. Es lernt, souverän mit der Krankheit umzugehen und somit

so die Häufigkeit von Asthmaanfällen zu vermeiden. Dadurch sollen Panikattacken und Krankenhausaufenthalte vermieden, sowie Fehlzeiten in der Schule reduziert werden.

Was vermittelt die Therapie meinem Kind?

Das Training für die asthmakranken Kinder und Jugendlichen findet mit deren Eltern in kleinen Gruppen mit etwa 5 bis 7 Kindern statt. Die Teilnehmer lernen, vernünftig mit der Krankheit umzugehen und Asthmaanfälle zu vermeiden. Sie bekommen außerdem beigebracht, wie sie sich in akuten Notsituationen zu verhalten haben. Atemübungen zur Beruhigung und Kräftigung der Lunge, sowie Sportübungen sind ebenfalls Bestandteil der Therapie.

Wer führt das Training durch?

Die Schulungen werden in der Regel von einem ganzen Team durchgeführt, das sich wie folgt zusammensetzt :

  • einem Kinderarzt, Lungenfacharzt oder Internisten mit Erfahrung in der Behandlung asthmakranker Kinder,
  • einem Sporttherapeuten und/oder Physiotherapeuten
  • einem Psychologen/Pädagogen